Towards sensuous ecologies immersive choreographic practice for young neurodiverse audience
Dalija Aćin Thelander stellt ihre akademische Forschung und Praxis zur Schaffung immersiver Aufführungen und Bühnenbilder für neurodiverse und behinderte Kinder vor. Ihre Forschung zielt darauf ab, den Handlungs- und Wahrnehmungsraum neurodiverser Kinder und ihrer Begleitpersonen als aktives Publikum in interaktiven, immersiven sensorischen Umgebungen zu erweitern. Ihre Praxis betont die zentrale Bedeutung der Bewegung in der menschlichen Erfahrung und den taktil-kinetischen und affektiven Körper von Tänzer*innen und Publikum als Erkundungsfeld. Der Fokus liegt auf der Förderung von sensorischer Unmittelbarkeit, kinästhetisch-verkörperter Reaktion, Affekt und Intersubjektivität. Dies ermöglicht ein Gemeinschaftserlebnis, Inklusivität und Ermächtigung durch Immersion, Choreografie und Körperpraktiken und legt dabei den Schwerpunkt auf die Priorität der verkörperten Wahrnehmung gegenüber dem Intellekt. Die Praxis wird sowohl aus einer theoretischen als auch praktischen Perspektive vorgestellt.
- Online-Vortrag mit anschließender Fragerunde von Dalija Aćin Thelander (SE, RS)
FR 29.11. 17.30 Uhr - Teilnahme kostenfrei!
- Anmeldung unter: m.artmann@dschungelwien.at
Der Online-Vortrag ist Teil von VERKÖRPERTE VERBINDUNGEN – choreografische und performative Methoden im Tanz für sehr junges und neurodivergentes Publikum, einem 4-tägigen Playtank von VRUM Performing Arts Collective in Kooperation mit DSCHUNGEL WIEN.
Dalija Aćin Thelander arbeitet im Bereich der darstellenden Künste als freischaffende Choreografin und Forscherin. Ihre Arbeit zielt darauf ab, zum Konzept der Choreografie als erweiterte Praxis beizutragen und legt den Fokus auf die Handlungsmacht des Publikums, die Intersensorialität und die Verortung.
Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit interrelationalen choreografischen Praktiken, die immersive, sensorische Tanzaufführungen ausschließlich für neurotypische Babys schaffen. Im Jahr 2022 begann sie ein dreijähriges akademisches Forschungsprojekt an der Stockholmer Universität der Künste, das sich der Entwicklung neuer transdisziplinärer künstlerischer Methoden widmet, die auf sensorische Unmittelbarkeit, kinästhetisch-verkörperte Reaktion, Affekt und Intersubjektivität abzielen und an die neurodivergente Wahrnehmung der jüngsten Kinder angepasst sind. Sie entwirft und erstellt immersive Szenografien und Kostüme für ihre Aufführungen.
Ihre Werke für das jüngste Publikum wurden in Japan, Korea, Indien, China, Singapur, Macao, Hongkong, Brasilien, Südafrika und in ganz Europa gezeigt und 2017 sowie 2022 von der Königlichen Oper in Stockholm in Auftrag gegeben. Sie unterrichtet und hält international Vorträge.
2021 erhielt sie den ASSITEJ International Artistic Excellence Award und 2023 den renommierten schwedischen Expressen Kulturpreis. Ihre Werke für ein erwachsenes Publikum wurden international auf zahlreichen Festivals wie Impulstanz, Tanz im August, präsentiert, und sie erhielt den Prix Jardin d’Europe beim Impulstanz Festival 2008 in Wien. Sie initiierte und koordinierte das „Generator“-Projekt, eine kollaborative Plattform zur Förderung des Tanztheaters für Kinder in der Balkanregion, und war Mitbegründerin des Station Service for Contemporary Dance in Belgrad, des Kondenz Festivals und der Nomad Dance Academy. Sie arbeitete mit zahlreichen Theaterregisseur*innen zusammen und erhielt mehrere Auszeichnungen für Choreografien im Sprechtheater. Gebürtige Serbin, lebt sie seit 2012 in Stockholm, Schweden.