Junge Menschen, die uns inspirieren

Ein Meer für sich (c) Franzi Kreis
Der Jänner beginnt oft mit Plänen. Und die Jugend ist ja generell die Zeit, wo dir die Welt offensteht. Groß, verheißungsvoll und voller Möglichkeiten. Schon immer gehörten dazu aber auch der Zweifel am Selbst und das Gefühl scheinbarer Ohnmacht – das Schwanken zwischen: die Decke über den Kopf ziehen oder auf Demos gehen. Ich habe in meiner Jugend alles ausprobiert, und das war großartig. Liegenbleiben, wenn nichts mehr ging, und dann wieder Zukunftspläne schmieden: Reisen nach Indien, ein Praktikum an der Volksbühne oder doch die Bewerbung für die Filmhochschule?

Wo finde ich als junger Mensch Stärkung des eigenen Ichs? Wer sind die Freund*innen, die Influencer*innen, die Vorbilder? Führt die Ungewissheit zu Abgrenzung oder zu Abenteuern? Die Jugend ist immer eine Zeit, in der wir uns finden. Dafür müssen wir uns auch abspalten. Das ist wichtig. Aber selbst in unserer Unterschiedlichkeit empfinden gerade junge Menschen Ungerechtigkeit noch besonders stark.

Wir leben in einem der reichsten Länder Europas, aber nicht alle jungen Menschen haben die gleichen Chancen bei Bildung, Kunst und Kultur, die essenziell für das Zusammenleben einer Gemeinschaft sind. Wirtschaftliche Unsicherheiten lassen uns auch heute hart errungene Werte infrage stellen.

Jetzt ist die Zeit, für die Welt einzustehen, die man selbst gern hätte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es den Menschen in Europa, eine gemeinsame Vision zu entwickeln, wie sie zusammenleben wollen. Sie schufen eine Gemeinschaft, die auf Demokratie, Zusammenarbeit und gemeinsamen Werten wie Frieden, Freiheit und Solidarität basiert. Einen Ort, der Grenzen verschwinden ließ und das Gemeinsame stärkte. Miteinander kämpften sie für Frauenrechte, die Rechte von Minderheiten, die Rechte junger Menschen, gegen Diskriminierung und Rassismus. Jeder Neubeginn erinnert uns, dass es auch anders sein könnte. Vor allem wir selbst.

DSCHUNGEL WIEN rückt mit klaren Visionen drängende Fragen der jungen Generation in den Mittelpunkt. Wir brauchen junge Menschen, die uns inspirieren und Wege weisen. Besonders freue ich mich daher auf die Theatervisionen der jungen Künstler*innen unserer Nachwuchsförderung MAGMA, der Studierenden der angewandten mit SITUATIONSHIP, der Studierenden der Kultur- und Sozialanthropologie mit MY APOLOGY: THAT’S ANTHROPOLOGY und unserer Eigenproduktion GEN_Z: HEUTE WIRD ZERSTÖRT!. Diese eröffnet das SLUP FESTIVAL, welches vom 04. bis 23. März die Vielfalt darstellender Kunst für junges Publikum in Wien präsentiert. Gemeinsam mit dem Burgtheater, der NEST/Staatsoper, dem WUK und weiteren Partner*innen bringt DSCHUNGEL WIEN großartige Theaterkunst für Wiener Jugendliche auf die Bühne und fördert den Austausch zwischen Künstler*innen.

Kommt vorbei. Mischt euch ein.
Eure Anna
 

Unser Blog

Wir stellen uns oder die Künstler*innen, das Programm und die jungen Menschen am DSCHUNGEL WIEN vor.