NILS STRUNK
IPHIGENIES RACHE
- Schauspiel
Info
Für alle ab 14 Jahren
95 Min.
Deutsch (wenig Englisch)
Themen: Vater-Kind-Beziehung,
Geschichte, Patriarchat,
Mut + Selbstermächtigung
Eine Produktion des Theater Regensburg,
Premiere 05.10.2024
- MIT
- Lilly-Marie Vogler
- TEXT
- Lilly-Marie Vogler
- TEXTMITARBEIT
- Nils Strunk
- TOURPARTNERIN + REGIEASSISTENZ
- + ABENDSPIELLEITUNG + INSPIZIENZ
- Mira Knaupe
- INSZENIERUNG + MUSIK
- Nils Strunk
- DRAMATURGIE
- Maxi Ratzkowski
- AUSSTATTUNG + VIDEO
- Christiane Hilmer
- LICHT
- Martin Stevens, Wanja Ostrower
Eingesperrt in ihrem Kinderzimmer wartet Iphigenie auf ihre Hinrichtung.
In mehreren Anläufen versucht sie, uns ihre Geschichte zu erzählen und wie es dazu kommen konnte: Angefangen hat alles mit ihrem Ururgroßvater Tantalos und einem Familienfluch. Zwei Generationen später zettelt durch den vermeintlichen Raub der Helena ihr Vater Agamemnon den Trojanischen Krieg an und erzürnt Göttin Artemis. Laut Seher Kalchas kann der Zorn der Artemis nur besänftigt werden, indem Agamemnon seine Tochter Iphigenie opfert. Und genau das soll jetzt passieren.
In ihrer Gefangenschaft sucht Iphigenie nach Möglichkeiten, ihr Schicksal abzuwenden. Kann man das Herz des Vaters erweichen? Lässt sich die Masse außerhalb des Kerkers zu einer Revolution mobilisieren? Gibt es einen Ausweg aus dem Narrativ, das Frauen nur als Opfer, Heilige oder Hexen kennt? Wer ist Iphigenie jenseits patriarchaler Mythen und auferlegten Identitäten?
Schauspielerin und Autorin Lilly-Marie Vogler reißt den Vorhang des antiken Mythos herunter und eröffnet ein neues, feministisches Kapitel der 2.400-jährigen Rezeptionsgeschichte. Dabei reflektiert sie Frauenbilder, kommentiert Erwartungshaltungen und Zuschreibungen des Patriarchats und rechnet gnadenlos mit einer von Männern dominierten Welt ab.
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(c) Tom Leather Neumeier -
(c) Tom Leather Neumeier -
(c) Tom Leather Neumeier -
(c) Tom Leather Neumeier
Pressestimmen
„Mit minutenlangen Standing Ovations bedankte sich das Publikum im sehr gut besuchten Parktheater für eine schauspielerische Hochleistung ebenso wie für ein Stück, in dem grundlegende Fragen der Gesellschaft verhandelt wurden.“ (Bensheim)
„Der heftige Applaus am Schluss, die lauten Pfiffe, Bravorufe und gellenden Schreie, die versunkene Erinnerungen an die Beatlemania hochspülten, das alles zusammen klang, als habe Lilly-Marie Vogler das Patriarchat endgültig abgeschafft.“ (Mittelbayrische Zeitung)
„Bereits auf der Schauspielschule hat sie sich einen Iphigenie-Monolog geschrieben. Als Mitglied des Regensburger Theaterensembles entwickelte sie daraus das 90-Minuten-Solo ‚Iphigenies Rache‘ zwischen Comedy und Songs, feministischer Abrechnung und Pubertät im Jugendzimmer. Zugleich locker und wütend, zieht Vogler den antiken Stoff enorm energetisch in die Gegenwart. Damit spielt sie in einer Liga mit Bodo Wartke (‚König Ödipus‚, ‚Antigone‚) und müsste mit ihrer Iphigenie dringend auf Tournee gehen.“ (FAZ)
„‚Iphigenies Rache‘, […] ist dabei sehr witzig und schöpferisch, Vogler jongliert mit verschiedenen Theatermitteln und weiß auch, mit dem Publikum anzubandeln. Sie zeigt Iphigenie […] als die Verliebte, das Kind, die Träumende, die Enttäuschte, die Kämpfende. Die vielen Elemente sind schön ineinander verzahnt, getragen von einer wandlungsfähigen Schauspielerin, die der Ironie und der Komik zugeneigt ist. ‚Iphigenies Rache‘ ist ein bemerkenswertes, launiges, gesellschaftspolitisches Solo-Debüt. Gerne mehr davon.“ (SZ)